IRRTUM 1: Trockenfutter ist schlecht für Katzen
Viele denken, Trockenfutter ist für Katzen nicht so gut wie Nassfutter. Klar ist: Katzen erhalten durch Trockenfutter wesentlich weniger Wasser. Tiere, die überwiegend mit Trockenfutter ernährt werden, sollten daher gerne und viel trinken. Ein Pluspunkt für Trockenfutter: Katzen müssen mehr Kauarbeit leisten. Sie fressen langsamer und sehen so die Futteraufnahme häufig als befriedigender an.
IRRTUM 2: Katzenfutter immer zur freien Verfügung
Katzen fressen nicht aus Langeweile. Deshalb kann der Napf immer voll sein. Ein beliebtes Vorurteil, das so nicht stimmt. Es gibt sehr wohl Katzen, die nicht wissen, wie viel Futter ihnen guttut. Dass sie dabei schnell zu dick werden ist das eine. Dass zu große Mengen nicht gut verdaut werden können das andere. Noch viel wichtiger ist jedoch: infolge einer Mahlzeit wird der Urin Deiner Katze alkalischer. Nur durch ausreichend lange Fresspausen schlägt er wieder in den sauren Bereich um. Und der ist wichtig, um Harnsteine aufzulösen, die zu Blasenentzündungen führen können. Wenn du also deine Katze nur zu festen Mahlzeiten fütterst – am besten mehrmals am Tag in kleinen Einheiten – leistest du einen wichtigen Beitrag zu ihrer Gesundheit.
IRRTUM 3: Rohes Fleisch ist für Katzen artgerecht
Viele Katzenliebhaber glauben, dass „Barfen“ der natürlichen Ernährung einer Katze am nächsten kommt. Fakt ist: Man kann bei der Zusammenstellung viel falsch machen, wenn man kein Ernährungsspezialist ist. Um den Nahrungsbedarf einer Katze zu decken, braucht sie Proteine, Fette, Kohlenhydrate sowie Mineralien, Vitamine, Mikronährstoffe und Spurenelemente. Außerdem ist für Katzen die essenzielle Aminosäure Taurin enorm wichtig. All diese Inhaltsstoffe müssen beim Barfen in ihrer Menge exakt abgestimmt sein oder bei Fütterung mit rohem Fleisch hinzugegeben werden. Eine Wissenschaft für sich. Wenn man etwas vergisst oder falsch berechnet, kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Dann lieber hochwertiges Katzenfutter. Denn es enthält alles, was deine Katze für ein gesundes Leben braucht.
IRRTUM 4: Katzen können vegetarisch/vegan ernährt werden
Was beim Hund funktioniert, geht doch auch bei der Katze? Stimmt so nicht ganz. Hunde sind Allesfresser. Katzen hingegen sind Fleischfresser. Sowohl ihr Verdauungsapparat als auch ihr Stoffwechsel sind auf tierische Kost als Nahrungsquelle angepasst. Natürlich ist gegen vegane Snacks oder vegetarische Mahlzeiten für zwischendurch nichts einzuwenden, wenn deine Katze es mag. Experten sind sich jedoch einig: Katzen können das Protein aus Pflanzen nicht zu 100 % verwerten. Somit fehlt hier die Grundlage, um Katzen komplett und ausschließlich auf pflanzlicher Basis zu ernähren.
IRRTUM 5: Nahrungsergänzung ist nie ein Fehler
Nahrungsergänzung wird in vielen Fällen empfohlen. Im Fellwechsel, im Winter, bei Stress. Doch hier ist Vorsicht geboten. Nahrungsergänzung ist weit weniger harmlos als sie klingt. So muss bei der Supplementierung mit Calcium auch berücksichtigt werden, wie viel Phosphor deine Katze aufnimmt. Vitamin A darf nicht unbegrenzt gegeben werden. Es kann sich im Körper anreichern und Knochen und Gelenke schädigen. Und sogar das als harmlos geltende Vitamin C kann im Übermaß giftig wirken. Solange deine Katze gesund und fit ist, keine Allergien und auch sonst keine Krankheiten hat, erhält sie über ein hochwertiges Futter alles, was sie braucht. Zusatzstoffe solltest du nicht leichtfertig geben und deren Dosierung immer mit dem Tierarzt abstimmen.
IRRTUM 6: Katzen lieben Fisch
Fisch gilt als typische Katzenmahlzeit. Fische zieren Näpfe und Futterunterlagen. Man könnte fast meinen, Fisch sei die natürlichste aller Katzennahrungen. Dem ist nicht ganz so. Fisch enthält tatsächlich sehr wertvolle und wichtige Nährstoffe. Ungekocht hingegen enthält Fisch jedoch auch Thiaminase, ein Enzym, das das B-Vitamin Thiamin zerstört. Das führt bei Katzen langfristig zu Appetitlosigkeit, Krampfanfällen und vielem mehr. Thiamin kann zwar durch Kochen inaktiviert werden – zu viel Fisch führt jedoch zu einer Unterversorgung mit Mineralien und Vitaminen. Wenn du also deine Katze mit Fisch verwöhnen willst, ist fertiges Nassfutter mit Fischanteil die beste Option.
IRRTUM 7: Katzen- und Hundefutter ist dasselbe
Was einem Katzenliebhaber absurd erscheint, ist in einem gemischten Haushalt mit Katzen und Hunden gar nicht so unüblich. Warum sich die Mühe machen, zweierlei Futter zu kaufen? Ja, dafür gibt es tatsächlich gute Gründe. Denn: beide Futterarten sind optimal auf die jeweilige Art abgestimmt. So enthält Hundefutter weniger Protein und Fett als Katzenfutter. Zudem wird ihm kein zusätzliches Taurin zugesetzt, welches für Katzen in höherem Maß benötigt wird. Hundefutter führt also langfristig bei Deiner Samtpfote zu Mangelerscheinungen und kann ihrer Gesundheit ernsthaft schaden.
Katzen gesund zu ernähren, ist kein Hexenwerk. Im Handel bekommst du alles, was dein Liebling für ein artgerechtes Katzenleben braucht. Experimente kannst du dir also getrost ersparen. Genau wie die schlimmsten Ernährungsirrtümer.