Kaninchen sind von Natur aus Höhlentiere und verbringen in Freiheit heisse Tage in ihrem Bau tief unter der Erde. Meerschweinchen stammen aus den kühlen Anden Südamerikas. Doch auch bei Wüstenbewohnern wie Hamstern oder Rennmäusen hört die Wohlfühltemperatur ab 22 Grad auf. Spätestens wenn das Thermometer über 25 Grad klettert, heisst es für dich: Massnahmen ergreifen.
Die einfachste Lösung: der Hitze entfliehen
An richtig heissen Tagen solltest du einfach auf Nummer sicher gehen. Heisst im Klartext: Suche für deinen Nager das kühlste Plätzchen. Vielleicht hast du einen Raum im Keller, in dem sie die Zeit bis zum Abend verbringen können? Ein Zimmer mit Klimaanlage? Oder eine kühle Garage? Ideal – für dich und deine Tiere. Denn dann musst du nicht ständig deine Lieblinge im Auge behalten. Für deine Vierbeiner ist der Umzug in das neue Quartier schnell Routine. Und wesentlich weniger anstrengend als Hitzestress.
Ausnahmsweise gut: die Schattenseiten des Lebens
Hast du diese Möglichkeit nicht, gibt es einige Tricks, um für Kühlung zu sorgen. Den Platz für das Aussengehege hast du ohnehin sorgsam ausgewählt. Es bietet also auch an Sonnentagen rund um die Uhr ausreichend Schattenplätze. Idealerweise durch einen Baum, oder durch ungiftige Sträucher direkt im Gehege. Hältst du deine Tiere im Haus, dann schliesse als erste Massnahme die Jalousien. Die Räume heizen sich dann weniger auf. Abends öffnest du die Fenster, um die Nachtkühle in das Zimmer zu lassen. Auch eine Fliese mit glatter Oberfläche ist für Nager an heissen Tagen oft ein gernegesehener Gast, da diese kühle Temperaturen lange halten können.
Zusätzliche Erfrischungen willkommen
Im Aussengehege besorgst du deinen Lieblingen zusätzlich zu ihrem Häuschen einen offenen Unterschlupf, zum Beispiel einen Tunnel oder eine Brücke. Denn im Häuschen staut sich bei Hitze die Luft. Sowohl drinnen als auch draussen kannst du das Gehege mit nassen Tüchern abdecken. So sorgst du für eine angenehme Verdunstungskälte. Kühle Platten oder ein feuchter Sandkasten sind besonders für Kaninchen ein beliebter Sommer-Liegeplatz. Viele Tiere lieben es ausserdem, sich an kalte Gegenstände anzuschmiegen. Hierfür legst du halb mit Wasser gefüllte Glasflaschen ins Gefrierfach. Bevor du sie deinen Tieren anbietest steckst du sie in eine dicke Socke, die du am Ende zubindest. Von künstlichen Kühlementen ist generell eher abzuraten, da Inhaltsstoffe oft giftig sind. Um sicher zu gehen, dass diese unbedenklich sind, nutze nur solche, die extra für Tiere gedacht sind. Auch bei diesen ist ratsam, sie zusätzlich vor Nagerzähnen zu schützen. Eine Alternative hierzu ist ein nasser Ziegelstein, der durch die Verdunstung extra Kühle erzeugt. Viele Meerschweinchen lieben es ausserdem, ihre Pfoten im Wassernapf zu kühlen. Manche Kaninchen kann man erfrischen, indem man ihre Ohren mit Wasser abreibt.
Wasser marsch ohne Ende
Apropos Wasser. Biete deinen Tieren an heissen Tagen das Wasser in Schüsseln an. So kannst du sicher sein, dass sie genügend davon aufnehmen. Und nicht an der Flasche entnervt aufgeben, bevor sie ausreichend Flüssigkeit aufgenommen haben. Tausche das Wasser mehrmals am Tag. Die Temperatur aus dem kalten Hahn ist genau richtig. Eiskaltes Wasser ist gut gemeint, birgt aber die Gefahr von Koliken.
Nager-Diätplan für heisse Tage
Vielleicht stellst du fest, dass deine Nager an heissen Tagen wenig Appetit zeigen. Abends wird dann alles nachgeholt. Das ist eine natürliche Reaktion, um den Kreislauf zu entlasten. Die Futterrationen solltest du entsprechend anpassen. Reiche deinen Lieblingen tagsüber möglichst kalorienarmes Futter. Heu und trockene Kräuter sind ideal und dürfen frei zur Verfügung stehen. So auch unser Vita Verde® Nature Dinner „Kräutergarten“ oder Vita Verde® Kräcker. Schnell verderbliches Frischfutter wie Gras und Salat bietest du erst wieder abends an. Denn es kann in der Hitze leicht in Gärung geraten und auch hier wieder schnell zu Koliken führen. Gurken jedoch sind immer ein erfrischender und leicht verdaulicher Snack. Sie enthalten viel Flüssigkeit und kaum Zucker, anders als die gern gereichten Wassermelonen. Auch wichtig: Verzichte auf gefrorene Früchte oder „Eisbomben“. Was wir gut vertragen, kann einen Kleintiermagen gehörig durcheinanderbringen.
Wenn du alle Tipps beachtest, kommt dein geliebter Nager bestimmt gut durch den Sommer.