Dass Katzen besser hören als wir Menschen ist allgemein bekannt. Unsere Samtpfoten nehmen nicht nur Geräusche wahr, die schon aufgrund der geringen Lautstärken außerhalb des menschlichen Wahrnehmungsbereiches liegen. Sie erfassen auch andere Frequenzen. Während das menschliche Ohr nur Schwingungen im Bereich zwischen 16 bis 20 Kilohertz wahrnimmt, können Katzen im Ultraschallbereich bis 60 Kilohertz hören. Dabei nehmen sie die Schwingungen nicht nur mit den Ohren auf, sondern auch über ihre Pfoten und Tasthaare.
Klassik für Katzen. Liebe auf den ersten Ton?
Bei Kühen hat die Wissenschaft herausgefunden, dass sie besonders gut auf klassische Musik reagieren. Sie entspannen bei Mozart und geben mehr Milch. Bei Katzen kommt die Forschung zu unterschiedlichen Ergebnissen. In einer Studie reagierten unsere Stubentiger überhaupt nicht auf klassische Musik, in einer anderen beruhigten sich Katzen, die für eine OP in Narkose lagen, bei klassischer Musik und sanfter Pop-Musik merklich, wohingegen AC/DC ihren Puls höherschlagen ließ. Viele Tierärzte und Katzenbesitzer sind auch ohne wissenschaftliche Beweise überzeugt, dass Chillout Musik, ruhige Klassikkompositionen oder Entspannungs-CDS unsere Samtpfoten beruhigen. Eines ist sicher: Hören wir Musik, die uns selbst entspannter werden lässt, dann orientieren sich unsere Vierbeiner –wie in vielen anderen Situationen auch – an ihrem Menschen.
Klänge, die Katzen lieben.
Aber gibt es vielleicht auch Klänge, die Katzen direkt berühren? Ja, die gibt es. So hat der amerikanische Cellist und Orchestermusiker David Teie zusammen mit Wissenschaftlern untersucht, welche Töne Katzen besonders ansprechen. Heraus kam, dass unsere Samtpfoten generell lieber Töne hören, die eine Oktave höher liegen als unsere in „menschlicher“ Musik üblichen Tonlagen. Violine, Cello und Keyboards sind nach Teies Erfahrung geeignete Instrumente, um Katzenmusik zu produzieren. Auch was die Schlagzahl betrifft, haben Katzen offensichtlich eine andere Vorliebe als ihre Besitzer. Wir Menschen können am besten bei Musik von 60 bis 70 Schlägen pro Minute (bpm) entspannen – das entspricht unserem Herzschlag. Katzen hingegen lieben eine Schlagzahl von über 1.000 bpm, was der Taktung ihres Schnurrens entspricht. Schließlich fand Teie ein weiteres Geräusch, das in den Ohren von Katzen reinste Musik ist: das Sauggeräusch beim Trinken an Mamas Zitzen. Seine Erkenntnisse setzte der Musiker kompositorisch unter dem Titel „Music for Cats“ um. Damit auch Menschen diese „Katzenmusik“ ertragen, fügte er Klänge hinzu, die Katzen nicht stören und für ihre Besitzer angenehm sind. Und siehe da: In einer wissenschaftlichen Studie reagierten 77 Prozent der vierbeinigen Probanden positiv oder gar entspannt auf das eigens für sie erschaffene Werk.
Fazit: Katzen mögen’s lieber sanft
Dass Katzen bei lauter, unruhiger Musik die Flucht ergreifen, egal, ob Heavy Metal, Techno oder Jazz, ist jedem klar. Ob deine Samtpfote bei sanften klassischen Kompositionen oder Chillout Musik entspannt – zum Beispiel mit dir zusammen auf dem Sofa – musst du einfach ausprobieren. Wenn du ein Instrument wie Geige oder Keyboard spielst, kannst Du testen, ob du mit bestimmten Klängen deiner Katze eine Freude machst. Wichtig ist in jedem Falle: Die Musik muss auch dir gefallen. Denn deine Katze wird nur mit einem zufriedenen Menschen zur Ruhe kommen.